Horadam Aquarelle auf 250g/m² Mixed-Media-Papier 21 x 14,8cm
Wie versprochen, habe ich hier für die liebe Katja aus meiner Facebook-Malgruppe
ein kleines wip während des Malens erstellt; es geht um die Darstellung eines
Baumes, sowie der Lichtverteilung in seiner Krone. Natürlich ist das nur eine von
vielen Möglichkeiten, einen Baum zu malen. Meine liebste Methode beim
Aquarellieren ist das auf Farben und grobe Formen reduzierte Malen.
Auf dem oberen Bild sieht man die verwendeten Farben. Ich nenne bewusst keine
Eigennamen der Farben, da jeder ähnliche Töne in seinem Farbkasten hat, die hier
natürlich verwendet werden können.
Ihr seid herzlich eingeladen, das Bild nachzumalen und öffentlich zu zeigen.
1.
Den Himmel habe ich mit stark verdünntem Ultramarin angelegt (durch das Foto
wird das Blau ein wenig verfälscht). Die Schatten der Wolken sind ein Mix aus
Ultramarin, dunklem Braun und kräftigem Grün → ergibt ein Grau mit Blaugrünstich).
Das Licht kommt von oben links.
2.
Die Horizontlinie für die Luftperspektive in lichtem Blau und Grün.
3.
Nach unten hin bekommt die Horizontlinie mehr Kontrast, um sie wieder
näher an den Betrachter zu ziehen (Ultramarin und Grün).
4.
Eine lichte Spur Ocker für den Gehweg.
5.
Ein paar Spuren Braun in die leicht angetrocknete Farbe.
6.
Das Grasstück bekommt eine Lasur aus hellem Gelbgrün.
7.
Ein paar lockere Striche Gelb und Ocker für die Felder unterhalb der Horizontlinie.
Dabei habe ich Spuren von Weiß (Papier) stehenlassen. Das erzeugt so eine schöne
Wirkung von zusätzlichem Licht.
8.
Im vorderen Bereich des Feldes einige Streifen Braungrün, um den
Tiefenbereich zwischen vorne und hinten anzudeuten.
9.
Noch etwas mehr Braungrün an der Kante zwischen Feld und dem Weg, wo
das Gras quasi im Schatten liegt (man erinnere sich, das Licht kommt von oben links).
Der Baum bekommt eine erste, zarte Lasur aus Ocker und Braun.
10.
Der Baumstamm und einige Äste bekommen ihre Mitteltöne,
dabei deute ich ein par Grashälmchen mit derselben Farbe an,
um eventuelle Wurzeln anzudeuten, die über dem Boden wachsen.
11.
Die Baumkrone bekommt die erste Schicht Laub, welches der Sonne zugewandt ist
(Helles Grün + Gelb). Dabei lasse ich bewusst Flächen dazwischen aus, um später
dort die Mitteltöne und die Schatten zu platzieren. Immer kleine Büschel malen.
Man muss sich vorstellen, wie so ein Ast aussieht. Aus ihm entspringen weitere
Ästchen, die die Blätter tragen, wie kleine Quasten oder Büschel.
12.
Das Gras bekommt erste helle Mitteltöne aus Grün und Gelb. Auf der
Schattenseite des Baumstamms habe ich dunkles Braun aufgetragen.
13.
Nun die Mitteltöne im Gras, wo ich das Grün pur verwendet habe.
14.
Die Baumkrone bekommt ebenfalls ihre Mitteltöne aus der pur
verwendeten, grünen Farbe. Mitteltöne weisen in der Regel die
Eigenfarbe des dargestellten Gegenstands auf. Die Mitteltöne
trage ich in die vorher freigelassenen Bereiche unterhalb der hellen
Blätter auf. Dabei lasse ich hier und da das Weiß des Papiers stehen,
wodurch kleine Durchbrüche entstehen, durch die mal den Hintergrund der
Landschaft sehen kann.
15.
Das Gras unterhalb des Baums bekommt schattige Flächen aus
Grün, Blau und Braun (kräftig gemischt - wenig Wasser), Der
Schattenbereich entlang des Baumstamms wird noch mal
mit purem Braun nachgezogen.
16.
Die Baumkrone bekommt ihre im Schatten liegenden Bereiche. Schön variieren,
nicht zu gleichmäßig malen und an die "Büschel/Quasten" denken.
Die Blätter dürfen ruhig in unterschiedliche Richtungen gemalt werden.
Mit der Richtung der Blätter modelliert man zusätzlich die rundliche Form der Baumkrone.
17.
Unterhalb des Baums habe ich eine Spur Ultramarin aufgetragen, um den Schatten
zu verstärken. Mit einem Schlepper habe ich zudem locker einige Äste in die
Baumkrone gemalt. Hier niemals ganz durchziehen! Äste werden an vielen Stellen
vom Laub verdeckt. Immer kleine Linien malen und Unterbrechungen einbauen.
18.
Fertig.
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